Umbau der Schmiede zu einem Probierraum
Nur durch einen Fußgängerdurchgang vom Kommunbrauhaus getrennt, befand sich eine alte Schmiede. In seinem Verfall malerisch anzusehen, regte uns das kleine Anwesen an, daraus etwas zu machen, um das Brauhaus zu ergänzen. Dort fehlte uns bei Veranstaltungen eine Spülküche, Lagerplatz für Gläser und Zapfbesteck und letztlich auch ein geschützter Raum für kleine Gruppen. So trugen wir unsere Idee an die Stadt heran, aus der Schmiedewerkstatt einen Probierraum zu machen. Wir fanden im Rathaus ein offenes Ohr und das Grundstück wurde im Tausch durch die Stadt erworben. Bevor wir loslegen konnten, holten wir die Ratschläge des Denkmalschutzes und von Architekten ein, die sich mit Altbausanierung auskannten.
Zustand im Jahr 2014
Die alte Schmiede träumte ihren Dornröschenschlaf, der Vorplatz diente als Materiallager und war nicht vorzeigbar. Die Rohre rechts warten auf die verlegung der Fernwäreversorgung in der Altstadt.
Die Situation 2016
Die Türe zur alten Schmiede öffnet sich.
Die alten Gerätschaften und Schmiedewerkzeuge wurden für das Heimatmuseum gesichert.
Man erkennt, dass die Schmiedewerkstatt ein Anbau vor dem ehemaligen Wehrturm der Stadtmauer ist.
Die Esse mit dem Wasserbecken befand sich im hinteren Bereich, also im Innern des Wehrturms, erkennbar an den dicken Wänden. Es hab keinen Abzug. Der Rauch suchte sich seinen Weg durch die Lücken im Dach.
Der Umbau (Stand zum Altstadtfest 14.08.2019)
Nachdem Asche und Schutt entfernt waren, mussten wir erkennen, dass das Fachwerk des Vorbaus und der Dachstuhl nicht mehr erhalten werden konnten. Auch die alten Dachziegel konnten nicht wiederverwendet werden. Glücklicherweise stammt die Schmiede nicht aus dem Mittelalter, so dass die Auflagen des Denkmalschutzes die Renovierung nicht zusätzlich erschwerten. Trotzdem wollten wir auch mit dem neuen Fachwerk die vorherige Ansicht wieder herstellen, was uns augenscheinlich gut gelungen ist.
Mit den Bodenleuchten kommt die Fassade vorteilhaft zur Geltung und ist schon oben in der Pfarrgasse ein Blickfang. Der Vorplatz ist nun sauber gepflaster. Nur die zweigeteilte Türe erinnert noch an den vorherigen Zustand und wartet auf ihren Ersatz.
Ein herzlicher Dank an unsere Handwerker. Die Treppe zum Obergeschoß ist fertig. Der Vorbau ist innen isoliert und sauber verputzt. Die Steine des Wehrturms wurden per Hand mit dem Stockhammer von der Asche- und Rußschicht befreit und neu verfugt. Fehlerhafte Steine und Flickwerk aus Ziegel wurden durch passende Sandsteine ersetzt.
Der Wehrturm von außerhalb der Stadtmauer: Der Dachanschluss ist nun dicht und die neue Dacheindeckung strahlt noch recht neu. Die gewünschte Patina kommt mit der Zeit von alleine.
Es ist noch nicht alles fertig, das Fachwerk ist ausgefacht aber noch nicht im Endzustand verputzt. Auch im Innern fehlt es noch an Kleinigkeiten, aber die Installationen sind in Betrieb. So leistete uns vor allem die Küchenzeile
beim Altstadtfest 2019 wertvolle Dienste. Schnell waren wieder saubere Gläser für den Probeschluck auf dem Tisch, was besonders die Gäste freute.
Fortschritt der Arbeiten im November 20190
Die Arbeiten wurden fortgesetzt. Die neue zweigeteilte Türe schmückt die Fassade. Das Fachwerk ist gestrichen und dazwischen verputzt. Die ehemalige Schmiede ist nun ein Blickfang am Ende der Pfarrgasse.
Hier zum Vergleich der Zustand vor und nach der Renovierung:
Mit der modernen Küche ist man für Bierproben gerüstet und auch bei Probeschluck im Rahmen des Altstadtfestes stehen schnell wieder saubere Gläser zur Verfügung.
Die Brauhausfreunde haben den Proberaum natürlich schon ausgiebig mit einem Umtrunk eingeweiht.
Auf diesem Bild kann man erkennen, dass die vom Schmiedefeuer geschwärzten Sandsteine teilweise in Handarbeit abgeschlagen wurden, so dass die ursprünglichen Farben der Steine wieder hervorkommen.
Auch hier lohnt sich ein Vergleich von Bildern, die nahezu denselben Ausschnitt zeigen. Man erkennt links die Nische bei der Esse und hinten die Fensteröffnung Richtung Rodach.
Wo ursprünglich ein Bretterverschlag war, lässt nun ein passendes Fenster gedämpftes Licht durch die Stadtmauer. Im Obergeschoss wurde die Decke gedämmt und mit indirekter Beleuchtung versehen.
Die Fenster zur Pfarrgasse lassen auch Licht nach oben.
So begrüßt die Fassade seit Februar 2020 die Brauhausgäste und Bierfasser.
Im Augsut 2019 noch halb fertig, erstrahlt das Fachwerk in neuem Glanz. Die Fenster bringen Licht ins obere Stockwerk.
Letzte Arbeiten im Herbst 2020
Mit ruhiger Hand werden die Balkenkontouren nachgezogen.
Auch das Nachbarhaus wurde renoviert und gibt der alten Schmiede einen passenden Rahmen zum anschließenden Hof.
Das Arbeitsteam freut sich auf die ersten Gäste.